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Die Gedankenfotografie des Ted Serios: Workshop mit Polaroid-Experiment

Ted Serios, Nachtportier aus Chicago, behauptete in den 1960er-Jahren, er könne seine Gedanken direkt auf Polaroidfilm bannen. Mit Hilfe eines kleinen Röhrchens – dem sogenannten „Gizmo“ – und teils stark alkoholisiert, erzeugte Serios Sofortbilder, die bis heute rätselhaft bleiben. Die Kamera: ohne Objektiv, auf Unendlich gestellt, direkt auf sein Gesicht gerichtet. Zunächst entstanden endlose Fehlbelichtungen. Dann plötzlich kündigten tief geschwärzte Flächen – sogenannte „Blackies“ das Auftauchen des Phänomens an. In Serien kurz aufeinander folgenden Aufnahmen zeichneten sich überraschende Formen und Motive ab, die keinem Objekt im Raum zuzuordnen waren: ein Hotel, ein Pärchen am See, ein Nashorn aus dem Zoo nebenan – aufgenommen, ohne dass Serios je das Zimmer verlassen hätte. In keiner Séance wiederholten sich Motive anderer Séancen; es entstanden Aufnahmen mit ein bis maximal drei wiederkehrenden Konturen oder Strukturen, ehe das Phänomen nach stundenlanger, nervenzehrender Konzentration wieder verschwand.
So entstanden über 400 dieser Bilder – einige unter streng kontrollierten Bedingungen, andere vor skeptischem Publikum. Der Psychiater und Förderer Jule Eisenbud war überzeugt von der Echtheit der Phänomene und dokumentierte sie in seinem Buch The World of Ted Serios. Die zentrale Frage, die Parapsychologen, Illusionisten, Bildforscher und Skeptiker bis heute beschäftigt: Wie kommen diese Bilder zustande?
Der Filmemacher und Künstler Romeo Grünfelder rekonstruiert den Fall und zeigt an diesem Abend bislang unveröffentlichte Polaroid-Serien aus den Séancen der 1960er Jahre, die er 2016 in einem aufwendig edierten Fotoband veröffentlichte, sowie rare 16mm-Filmaufnahmen.
Im Anschluss sind alle Besucher eingeladen, selbst mit Sofortbildkameras zu experimentieren – drei Kameras stehen bereit, dazu ein begrenzter Vorrat an Filmmaterial und Bier. Welche Rolle Ted Serios’ Alkoholkonsum bei der Bildentstehung spielte, lässt sich womöglich nur im Selbstversuch klären – weitere Alkoholika dürfen gern mitgebracht werden.
Wer ganz sicher gehen will, dass nichts vorher präpariert wurde, kann auch gerne eigenes, originalverpacktes Polaroid-Material beisteuern – ganz im Sinne skeptischer Redlichkeit. Die dabei entstehenden Bilder dürfen selbstverständlich mitgenommen werden – als Beweisstück, Erinnerung oder Mysterium.
Teilnahmebeitrag: 18 Euro / ermäßigt 15 Euro (Ermäßigung für Leute mit Bürgergeld oder Grundsicherung und für Studenten bei Vorlage eines Nachweises)
Zur Anmeldung muss jeder eine Mail an info@parapsychologie-forum.de schreiben! Jeder bekommt dann ein Anmeldeformular mit den Zahlungsanweisungen zugeschickt. Der Teilnahmebetrag muss zur endgültigen Sicherung der Teilnahme vor der Veranstaltung überwiesen sein.